Etf
Exchange Traded Funds (ETFs) sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und keiner festen Laufzeit unterliegen. Diese Finanzprodukte vereinen die Vorteile von drei Anlageklassen: Aktien, Investmentfonds und Zertifikate. ETFs gelten als flexibles Finanzinstrument, da sie ähnlich wie Aktien jederzeit zum aktuellen Börsenwert gehandelt werden können. Durch ihre Zusammensetzung bieten sie eine breite Risikostreuung und gelten daher als vergleichsweise sichere Anlageklasse. Zudem weisen sie in der Regel eine kosteneffiziente Struktur auf, ähnlich wie Zertifikate, wodurch sie auch für Privatanleger attraktiv sind.
Eine weitere Bezeichnung für ETFs ist "Indexfonds", da sie in der Regel das Ziel haben, die Wertentwicklung eines bestimmten Index, wie zum Beispiel des DAX oder des S&P 500, möglichst genau abzubilden, oft im Verhältnis 1:1. Wenn ein Anleger ETF-Anteile erwirbt, wird er zum Mitinhaber der im Fonds enthaltenen Wertpapiere und partizipiert somit an der Wertentwicklung eines gesamten Börsenindex, der aus mehreren Dutzend Aktien besteht. Heutzutage gibt es ETFs für nahezu alle Anlageklassen. Es gibt ETFs, die Aktienmärkte wie den DAX oder den S&P 500 abbilden, aber auch solche, die sich auf Rohstoffe, Devisen oder Anleihen konzentrieren. Dies führt zu einem weiteren grossen Vorteil der ETFs - ihrer hohen Transparenz. Da Indexfonds die Wertentwicklung eines Index widerspiegeln, wissen die Anleger jederzeit genau, in welche Wertpapiere sie investieren, denn die Zusammensetzung dieser Indizes ist öffentlich bekannt.
Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds kommen ETFs in der Regel ohne aktives Portfoliomanagement aus und werden daher meist passiv verwaltet. Langfristig schneiden sie im Vergleich oft sogar besser ab. Das Ziel eines ETF besteht darin, einen bestimmten Vergleichsindex so genau wie möglich nachzubilden, wobei der zugrunde liegende Index die Zusammensetzung vorgibt. Es gibt keinen Fondsmanager, der permanent versucht, den Fonds aktiv an die Marktentwicklung anzupassen. Die Verwaltungsgebühr fällt daher durch den Verzicht auf aktives Management in der Regel deutlich niedriger aus als bei klassischen Investmentfonds. Lediglich die an der Börse anfallenden Kosten für den Kauf und Verkauf der ETF-Anteile müssen ohne Ausgabeaufschlag entrichtet werden.
Allerdings sind ETFs auch von der Marktentwicklung abhängig, da sie versuchen, einen Vergleichsindex möglichst genau abzubilden. Verliert der zugrunde liegende Index an Wert, verliert auch der ETF an Wert. Daher können ETFs die Wertentwicklung des zugehörigen Index niemals übertreffen.
ETFs sind auch untereinander sehr leicht vergleichbar, da häufig mehrere ETFs den gleichen Referenzindex verfolgen. Dadurch lassen sich Kosten und Gebühren einfach vergleichen und jederzeit einsehen. Dabei ist vor allem die Gesamtkostenquote (TER) entscheidend. Zudem sind alle Börseninformationen wie aktuelle Kurse, Handelsvolumen und Spreads jederzeit verfügbar.
Im Unterschied zu Index-Zertifikaten, die rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen darstellen, wird das in ETFs investierte Kapital als Sondervermögen behandelt. Dadurch ist das Vermögen eines ETF von dem des Emittenten getrennt und bleibt auch im Falle einer Insolvenz des Emittenten erhalten. ETFs bieten somit eine attraktive Möglichkeit für Anleger, einfach und diversifiziert in eine breite Palette von Anlageklassen zu investieren.